Raku Kurs 2018

2018 habe ich mich zum ersten Mal mit der Brenntechnik Raku vertraut gemacht.

Raku ist ein Brennverfahren, bei dem die Keramiken ziemlich schnell bis ca. 1000°C erhitzt und danach mit speziellen Zangen aus dem Ofen entnommen werden. Durch den Temperaturschock reißt die noch glühende Glasur willkürlich auf und bildet das einzigartige Craquelé, die Keramiken erhalten eine einmalige Oberfläche. Die sehr heissen Keramiken werden in ein Bett, meist aus Sägemehl, gelegt, welches sofort entflammt.  Danach werden sie luftdicht mit einem Gefäss (alter Topf, Tonne) abgedeckt. Dabei dringt der entstehende Kohlenstoff in die Risse und unglasierten Stellen und schwärzt diese. Nach dem Abkühlen öffnet man das Verschlussgefäss und putzt die Keramiken sauber. Heute wird beim Raku durch speziellen Zusatz von färbenden Oxyden und Metallsalzen eine Vielzahl an Farbvarianten erreicht.

"Entdecker" des Raku ist der 1592 verstorbene koreanische Mönch Chijoro. Er fertigte Raku- Trinkschalen, die für die heilige Teezeromonie im Zen-Buddhismus bestimmt waren. Da die Zeit knapp war, entnahm er die Schalen in der damals unkonventionellen, oben beschriebenen Art.  Die ungewöhnlich aussehenden Teeschalen begeisterten so sehr, dass seine Familie den Titel „Raku“ (Wohlgefühl, Freude und Glück) erhielt.

Raku Keramik wird eher dickwandig in  verschiedenen Techniken (Drehen, Aufbau- oder Plattentechnik, freies Gestalten) hergestellt.

Es ist jedes Mal ein spannendes Erlebnis, wenn man nach dem Abkühlen der Keramiken den Topf abhebt und das Ergebnis sieht.